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Wissenswertes

zum Thema Strom

Verhaltensregeln für Arbeiten im Bereich elektrischer Anlagen

Der Umgang mit unter Spannung stehenden Leitungen und Anlagen ist gefährlich. Die folgenden Regeln müssen zu ihrer eigenen Sicherheit unbedingt eingehalten werden (Quelle: Österreichs Energie).

1. Unter Spannung stehende Leitungen und Anlagenteile dürfen niemals berührt werden. Bei Hochspannung ist bereits eine Annäherung an unter Spannung stehende Teile lebensgefährlich.

2. Als unter Spannung stehend ist jede Leitung und jeder Anlagenteil zu betrachten, der nicht ausdrücklich vom Verantwortlichen des Elektrizitätsunternehmens als spannungsfrei bezeichnet wurde.

3. Der für die jeweilige Arbeit erforderliche Mindestabstand wird vom Verantwortlichen des Elektrizitätsunternehmens festgelegt und ist ausnahmslos einzuhalten.

4. Grundsätzlich hat der Arbeitende bei jeder Bewegung stets darauf zu achten, dass er weder mit einem Teil seines Körpers noch mit Werkzeugen oder Gegenständen die folgenden Mindestabstände unterschreitet:

Spannung Abstand
bis 1000 V: 0,5 m
über 1000 V bis 110.000 V: 2,0 m
über 110.000 V bis 220.000 V: 3,0 m
über 220.000 V bis 380.000 V: 4,0 m

5. Besondere Vorsicht ist beim Umgang mit langen Gegenständen wie Stangen, Rohren, Leitern, Maßbändern und dgl. sowie beim Bagger- und Kranbetrieb geboten. Das Pendeln der Last bzw. des Arbeitsgerätes oder das mögliche Ausschwingen von Freileitungsseilen ist zu berücksichtigen. Der Einsatz von Maschinen, Geräten und Fahrzeugen ist nur im Einvernehmen mit dem Verantwortlichen des Elektrizitätsunternehmens zulässig.

6. Mit der Arbeit an elektrischen Anlagen und in ihrer Nähe darf erst begonnen werden, wenn der Arbeitsbereich vom Verantwortlichen des Elektrizitätsunternehmens gesichert, abgegrenzt und zur Arbeit freigegeben wurde.

7. Der Arbeitsbereich darf nicht überschritten und nur an den hierfür bestimmten Stellen betreten und verlassen werden.

8. Schalten sowie Entfernen von Abdeckungen, Abgrenzungen, Schildern und Markierungen ist strengstens verboten. Eine Stromabnahme ist nur zulässig, wo dies zum betreffenden Zweck vom Verantwortlichen des Elektrizitätsunternehmens gestattet wurde.

9. Es dürfen nur Personen beschäftigt werden, die nachweislich über die elektrotechnischen Gefahren unterrichtet wurden. Verantwortlich dafür ist der zuständige Vorgesetzte der Fremdfirma.

10. Elektrische Anlagen sind nicht für rauhe Beanspruchung und Behandlung gebaut. Jede Beschädigung ist daher zu vermeiden. Jede außergewöhnliche Wahrnehmung ist sofort zu melden.

Jeder Verstoß gegen diese Regeln gefährdet Sie selbst und Ihre Arbeitskollegen!

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Netzrückwirkungen

In Kraftwerken wird elektrische Energie in technisch einwandfreier Qualität bereitgestellt und in die Leitungsnetze eingespeist. Das bedeutet in der Praxis:

  • Geregelte Spannung (Volt)
  • Sinusförmige Spannungsform
  • Symmetrisches Drehstromsystem
  • Geregelte Frequenz (Hertz)

Auf dem Weg zu den Kunden ist elektrische Energie zahlreichen Einflüssen ausgesetzt, die die Qualität beeinträchtigen können. Je nach Leitungslänge und Stromverbrauch treten physikalisch bedingte Änderungen der Spannung auf, etwa durch

  • die Benützung eigener Elektrogeräte der Kunden
  • den Betrieb von Elektrogeräten anderer Kunden
  • die Installation der Kundenanlagen
  • atmosphärische Einflüsse (z.B. Blitzeinwirkung)
  • Einflüsse aus Schaltungen im Netz
  • Auslösen einer Sicherung
  • Notversorgungsmaßnahmen über Ersatzstromversorgungsanlagen

Abweichungen von der sinusförmigen Spannungsform

z. B. durch die Verwendung von Fernseh- und Rundfunkgeräten, von Leuchtstofflampen, von Helligkeits- und Drehzahlreglern und sonstigen elektronisch geregelten Geräten

Abweichungen von der Spannungssymmetrie

z. B. durch ungleichmäßige Belastung der drei Leiter des Drehstromsystems bei der Verwendung leistungsstarker Wechselstromgeräte oder durch Ausfall einer der drei Spannungen im Drehstromsystem

Abweichungen in der Frequenz

z. B. beim Betrieb kleiner Elektrizitätsversorgungsnetze, die nicht in ein Verbundsystem eingebunden sind, oder beim Einsatz von Ersatzstromversorgungsanlagen; sonst kommen - außer bei großräumigen Netzzusammenbrüchen - in Österreich kaum Abweichungen vor.

Bei Kurzschlüssen im Hochspannungsnetz müssen die betroffenen Leitungen in kürzester Zeit automatisch abgeschaltet werden, damit Schäden oder Netzzusammenbrüche vermieden werden. Innerhalb dieser Zeit kann sich die Spannung im gesamten beteiligten Netz bis zur Spannungslosigkeit verringern; nach Ablauf dieser Zeit bleibt nur der unmittelbar betroffene Netzteil spannungslos. Eine besonders vorteilhafte technische Lösung ist in diesem Falle die „Automatische Wiedereinschaltung“ (AWE). Dabei wird die vom Kurzschluss betroffene Leitung nach etwa einer halben Sekunde wieder eingeschaltet. In den meisten Fällen ist dann der Kurzschluss beseitigt und die Versorgung kann weitergeführt werden. War die AWE nicht erfolgreich, gibt es weitere technische Möglichkeiten, um durch automatische oder händische Nachschaltung nach 1 bis 3 Minuten eine möglichst rasche Weiterversorgung der Kunden zu versuchen.

Spannungshöhe

Die Nennspannung in den Niederspannungsnetzen beträgt 230/400 V. Unter normalen Betriebsbedingungen kann die Netzspannung an der Übergabestelle bis zu +/- 10 Prozent von der Nennspannung abweichen. Kurzzeitig können auch weitergehende Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.

Sinusform und Symmetrie der Spannung

Abweichungen von der idealen Spannungsform und Symmetrie treten betriebsbedingt auf. Das Ausmaß dieser Verzerrungen hängt vor allem von den angeschlossenen Elektrogeräten ab. Es gibt für die Herstellung der Elektrogeräte internationale Normen, die diese Verzerrungen begrenzen sollen. Auch die EVU bemühen sich, solche Verzerrungen einzuschränken (z. B. durch technische Maßnahmen, Beachtung von Grenzwerten für Rundsteuersignale, Ausschluss störender Geräte von der Versorgung).

Bei Ausfall einer der drei Spannungen im Drehstromsystem (durch Auslösen einer Sicherung im Netz oder in der Kundenanlage) kann es zu unzulässiger Erwärmung von Drehstrommotoren kommen, weshalb diese entsprechend geschützt werden müssen (z. B. durch Motorschutzschalter).

Frequenz

Die Nennfrequenz beträgt 50 Hz. Unter normalen Betriebsbedingungen kann die Frequenz um +/- 1 Prozent vom Nennwert abweichen. Kurzzeitig (z.B. bei Großstörungen) können auch weitergehende Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.

Diese von den EVU gebotene Qualität der elektrischen Energie genügt im Allgemeinen, um auch empfindliche Geräte, die den einschlägigen elektrotechnischen Bestimmungen entsprechen, mit ausreichender Zuverlässigkeit betreiben zu können. Bei Geräten, die gegenüber Unregelmäßigkeiten der Spannung besonders empfindlich sind oder in Anwendungsbereichen eingesetzt werden, die eine erhöhte Zuverlässigkeit erfordern, empfehlen wir geeignete Vorkehrungen (z.B. bei Computern, Mikroprozessorsteuerungen, in Tonstudios etc.).

Mit dem gesetzlich erforderlichen CE-Zeichen wird deklariert, dass das betreffende Gerät den entsprechenden EU-Richtlinien und ihrer nationalen Umsetzung entspricht. Mit dem ÖVE-Zeichen wird darüber hinaus bestätigt, dass das Gerät von einer autorisierten oder akkreditierten Prüfstelle geprüft worden ist.

Auswirkungen im Netz:

  • Helligkeitsschwankungen bei Lichtanlagen (Flicker)
  • Beeinflussung von elektronischen Geräten
  • Erwärmung von Motoren, Kondensatoren, Trafos
  • Fehlfunktionen von Rundsteuereinrichtungen
  • Erhöhung der Übertragungsverluste

Abhilfemaßnahmen

  • Anschluss des störenden Verbrauchers bzw. der Erzeugungsanlage an einen "stärkeren" Netzknoten
  • Netzverstärkungsmaßnahmen wie Verkabelung, Trafoverstärkung
  • Steuerungs- und regelungstechnische Maßnahmen
  • Reduzierung der Einschaltströme von Motoren und Generatoren

Mehr zu

Erdschlussstromkompensation

In Stromversorgungsnetzen besteht die Gefahr, dass einzelne Leiter durch Fremd- oder Umwelteinwirkung mit der Erde in Berührung kommen.

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Überspannungsschutz

Wenn die Spannung plötzlich steigt ist der dreistufige Überspannungsschutz ein wirkungsvolles Konzept.

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FAQ

Stromnetze
Was ist ein Netzbetreiber ?
Der Netzbetreiber betreibt elektrische Netze auf unterschiedlichen Spannungsebenen. Er ist zur Verrechnung des Systemnutzungsentgeltes gemäß Verordnung der Energie-Control Kommission in der jeweils gültigen Fassung berechtigt und verpflichtet.
Was bedeutet Netznutzung ?
Unter Netznutzung versteht man die Einspeisung und Entnahme von elektrischer Energie aus dem Netzsystem.
Was sind Netzverluste ?
Netzverluste sind die auf Grund der Ohmschen Widerstände der Leitungen, Ableitungen über Isolatoren, Koronaentladungen oder andere physikalische Vorgänge entstehende Differenzen zwischen der eingespeisten und entnommenen Menge von elektrischer Energie in einem Netzsystem.
Preise
Was ist das Systemnutzungsentgelt ?
Das Systemnutzungsentgelt setzt sich derzeit wie folgt zusammen:
  • Netznutzungsentgelt
  • Netzverlustentgelt
  • Entgelt für die Messleistungen
  • Netzzutrittsentgelt
  • Netzbereitstellungsentgelt
Was ist das Netznutzungsentgelt ?
Das Netznutzungsentgelt wird gemäß der Verordnung der von der Energie-Control Kommission festgelegten Festpreise für die vom Netzkunden in Anspruch genommene Netzebene vom Netzbetreiber in Rechnung gestellt.
Was ist das Netzverlustentgelt ?
Durch das Netzverlustentgelt werden dem Netzbetreiber jene Kosten abgegolten, die dem Netzbetreiber für die Beschaffung der für den Ausgleich von Netzverlusten erforderlichen Energiemengen entstehen.Das Netzverlustentgelt wird gemäß der Verordnung der von der Energie-Control Kommission festgelegten Festpreise für die entsprechende Netzebene der Messstelle des Netzkunden vom Netzbetreiber in Rechnung gestellt.
Was ist das Entgelt für Blindenergie ?
Das Entgelt für Blindenergie ist Teil des Netznutzungsentgeltes. Es beinhaltet die Entnahme von Blindenergie mit einem Leistungsfaktor von größer 0,9. Eine Verrechnung von Blindenergie erfolgt ab einem Leistungsfaktor, dessen Absolutbetrag kleiner 0,9 ist; d.h., wenn der Anteil der Blindenergie mehr als 48% der monatlich an jeder Übergabestelle entnommenen Wirkenergie übersteigt, wird das Entgelt für Blindenergie in Rechnung gestellt.
Was ist das Entgelt für Messleistungen ?
Durch das Entgelt für Messleistungen werden dem Netzbetreiber jene direkt zuordenbaren Kosten abgegolten, die mit der Errichtung und dem Betrieb von Zähleinrichtungen, der Eichung und der Datenauslesung verbunden sind.
Was ist das Netzzutrittsentgelt ?
Mit dem Netzzutrittsentgelt werden alle Aufwendungen, die mit der Herstellung des Netzanschlusses oder der Abänderung des Netzanschlusses infolge einer Erhöhung der Anschlussleistung verbunden sind, abgegolten.
Was ist das Netzbereitstellungsentgelt ?
Mit dem Netzbereitstellungsentgelt wird der vom Netzbetreiber zur Ermöglichung des Netzanschlusses bereits durchgeführte und vorfinanzierte Ausbau von Netzen abgegolten.

Wissenswertes zum Thema Strom

Erdschlussstromkompensation in Mittelspannungsnetzen

In Stromversorgungsnetzen besteht die Gefahr, dass einzelne Leiter durch Fremd- oder Umwelteinwirkung mit der Erde in Berührung kommen.  Um die Gefahr einer daraus folgenden unmittelbaren Abschaltung zu verhindern, betreibt die Energienetze Steiermark GmbH im Hochspannungs- und Mittelspannungsnetz Erdschlusskompensationseinrichtungen (auch Erdschlusslöschspulen genannt).

Die wesentliche Bedeutung der Erdschlussstromkompensation liegt darin, dass ein einphasiger Erdschluss keine Betriebsunterbrechung zur Folge hat.

Im Mittelspannungsnetz der Energienetze Steiermark werden in Abhängigkeit von Netztopologie und Verkabelungsrad unterschiedliche Methoden der Erdschlussstromkompensation (zentral oder dezentral) angewandt.

Bei der zentralen Erdschlussstromkompensation befindet sich die Löschspule im Umspannwerk. Bei der dezentralen  befindet sie sich außerhalb des Umspannwerkes, z.B. in Schaltstellen. Die geeignete Methodenwahl garantiert für die angeschlossenen Netzkunden höchstmögliche Versorgungsqualität.

Wissenswertes zum Thema Strom

Überspannungsschutz

Wenn die Spannung plötzlich steigt ist der dreistufige Überspannungsschutz ein wirkungsvolles Konzept.

Fachmännisch installierte Blitzableiter schützen Häuser zwar bei direktem Blitzeinschlag, doch auch entfernte Blitze können elektronischen Geräten Schaden zufügen. Ursache sind Überspannungen, die in einem Umkreis von bis zu 1,5 Kilometern zum Blitzeinschlagort über die Stromversorgungsleitungen vordringen können, sowohl ober- als auch unterirdisch.

Insbesondere Unterhaltungselektronik, Kommunikationsgeräte oder Computer sind bei Überspannungen betroffen. Gegen Blitzüberspannung kann man sich wirkungsvoll nur durch ein dreistufiges Schutzkonzept absichern.

Schutzstufen

Schutzstufe 1: Blitzstromableiter

Der Blitzstromableiter wird dort installiert, wo der elektrische Strom ins Gebäude eingespeist wird - vor der Hauptverteilung. Das Gerät ist für die Ableitung von großen Energien ausgelegt.

Schutzstufe 2: Überspannungsableiter

In der zweiten Schutzstufe wird ein Überspannungsableiter im Wohnungsverteiler installiert. Dieses Gerät reduziert einen weiteren Teil der verbleibenden Restspannung.

Schutzstufe 3: Geräteschutz

Die Geräteschutz oder auch Feinschutz wird zwischen Steckdose und Elektrogerät geschaltet. Schutzadapter gibt es in drei Bauformen: als Stecker, Mehrfachstecker und Einbausteckdosen.

Für unterschiedliche Anwendungsfälle sind Endgeräteschutzstecker erhältlich. Über Überspannungsschutz- Steckdosen, -steckerleisten, und -steckdosenadapter können die Geräte in Verbindung mit dem dreistufigen Schutzkonzept sicher betrieben werden.

Thermische Sicherung

Eine thermische Sicherung registriert, wenn der Varistor einen bestimmten Wärmegrenzwert überschreitet. Sie trennt ihn vom Netz und zeigt, meist durch eine Leuchtdiode, an, dass der Überspannungsschutz nicht mehr gewährleistet ist.

Gerätekennzeichnung: D, D/III, T3, Typ 3

In der Steckdose finden sich drei Kabel - Phase (meist schwarz), Nullleiter (immer blau) und der Schutzleiter (immer gelb/grün). Zuverlässig ist der Überspannungsschutz nur, wenn alle Kabel abgesichert sind - auch der gelbgrüne Schutzleiter. Nur Geräte, die beide Merkmale aufweisen, sind zu empfehlen. Allerdings: Von außen sichtbar ist das alles nicht, und auf der Verpackung fehlen meist entsprechende Hinweise.

Der einzige sichtbare Hinweis auf Qualität ist, wenn Geräte eines der folgenden Kennzeichen aufweisen: "D", oder "D/III" oder neuerdings auch "T3" oder "Typ 3". Alles bedeutet dasselbe: Solche Geräte sind geprüft und bieten vollen Schutz!

Tipp: Wählen Sie eine Mehrfachsteckdose mit Master-Slave-Funktion und Überspannungsschutz. Damit sparen Sie unnötigen Strom im Standby-Betrieb. Mit dieser intelligenten Steckdosenleiste fällt das komplizierte Ein- uns Ausschalten mehrerer Geräte weg. Je nachdem, ob ein Gerät der Master-Steckdose (rot) ein- oder ausgeschaltet ist, wird die Stromzufuhr zu den anderen Steckdosen aktiviert oder unterbrochen.